Mittwoch, 9. Dezember 2009

Q57A: Ab jetzt rechnen wir in Muscheln!


Heute endete das Sprintinterregnum. Estimationmeeting im War-Room ist angesagt. Los geht’s um 10:30. Lasse daher die Zehen länger unter der warmen Bettdecke und betrete erst um 10:00 die heiligen Hallen. BvQ sitzt auf seinen Platz und führt per Headset einen Confcall, sonst keiner da. Werden wohl alle wie ich handeln und den Zehen Gutes tun. Passt, denke ich mir.

Packe mich aus, hol meine 4GB-haben-aber-nur-2GB-nutzen-können Workstation aus dem Land der Träume zurück. Schnell der übliche Check: E-Mails, Tweetdeck, Zeiterfassung, Tagesplanung, blablablabla blablablabla.

Der Zeiger schreitet unhaltbar Richtung 10:30. Ich muss noch schnell beim BigBoss (aka Boss von BvQ) zu Kreuze kriechen. Habe nämlich versprochen dass ich heute den ersten Entwurf der SAS70-Controls abgebe. Das Ding hat sich aber als mehr, als „eh nur“ ein paar Controls entwerfen, heraus gestellt. Da ist der Qualitätsbeamte in Galaxien vorgedrungen die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Mit einem Packen Papier (aka mein Beweismaterial) und den Worten „Morgen M., hast du kurz Zeit für mich?“ lauere ich ihm in der Kaffeeküche auf. Mit einen leidgeprüften Blick auf mein Beweismaterial überzeuge ich ihn davon dass ich Aufschub brauche. BvB versteht mich und gibt mir Galgenfrist mit den Worten: „Nau jau, mochs gleich urndlich – das ma wissen wos auf uns zua kummt!“. Fein. Neue Deadline Freitag nach dem Frühstück. Also 09:30. Passt.

BvQ hat ausgeconfcalled und saust mit den Worten „Weida gäz, kummst a?“ an mir vorbei. Weiter geht es? Was geht weiter? Ein Blick in den War-Room sagt mir: Verdammt, schon wieder nicht in den Google-Kalender geschaut. Die Developerzehen stecken unter dem Roundtable und nicht unter der Bettdecke. Schön langsam muss ich mein Verhältnis zum Googlekalender überdenken. Zu spät kommen heißt löhnen, das Scrum-Herzal freut sich. So können wir wenigsten bald eine developmenteigene WII kaufen. Ich glaube das wir KillBill (aka unser weiblicher Fraggle) auch bald soweit haben, dass wir die Sparkasse dafür schlachten dürfen. Durch die Laserschwertkämpfe („Luke, du bist mein Sohn!“) habe wir sie schon WII-geil gemacht, sie will es nur nicht zugeben.

Ab ins Estimationmeeting. DD (aka Daniel Düsentrieb aka Java-Guice-Technological-Chiefevangelist aka der-Mann-der-Marsmenschen-durch-reden-den-Kopf-platzen-lässt) und BvQ kommen sich bzgl. Velocity und Umrechnung Storypoints in Personentage in die Quere worauf BvQ beschließt in Zukunft in Muschelschalen zu estimaten. Bei der Schätzung für das „Right Frame Design Konzept“ schätzt FRAFU eine Muschel, Düsentrieb schätzt dreizehn. Wir spielen einfach demokratisches russisches wählen und machen so viele Schätzdurchgänge bis die gewünschte Muschelanzahl dabei heraus kommt. Darauf stellt DD bockig das Kartenspielen ein. Nebenbei zieht er auch noch die zur Verfügung stehende Arschkarte. Die Arschkarte ist ist ein Spezialkonverter und muss Prototypmäßig am Freitag in Prototypmäßigen Testbetrieb gehen. Prototypmäßig heiß Code kopieren und Hardcodete IDs austauschen. Na ja, der Zweck heiligt die Mittel und das Ziel ist der Weg. Oder?