Mittwoch, 24. Juni 2009

Q15: Ich dich auch. Bussi baba

Nachdem dieses Blog eh keiner liest, kann ich es ja zugeben. Ich habe auf meinem linken Ohr eine verminderte Hörleistung (aka a bissal terrisch). Grund dafür ist die Tatsache, dass ich in meiner Lehrzeit cool sein wollte. Cool sein heißt: Trotz mörderischem Lärm an den Holzbearbeitungsmaschinen setzt ein Cooler Lehrling (aka ICH) keinen Gehörschutz auf.  Erstens weil es bescheuert ausschaut, zumindest aus der Sicht eines 15 Jährigen, und zweitens weil es die Frisur unvorteilhaft zersaust.

07:00 ICH an der Hobelmaschine, die Frisur sitzt
09:00 Pfosten schlichten im Nieselregen, die Frisur sitzt
09:15 ICH bringt Te Best zur Weißglut, Autsch!, die Frisur hat gesessen

Der geneigte Nichtleser des Q.Blogs und Kenner von Q's breiten Mittelscheitel wird jetzt sagen: "Q's Frisur?". Nun den Zweifler biete ich einen Blick in meinen Führerschein an, natürlich nur wenn er/sie mir auch ihres/seines zeigt. Wallendes dunkles Haar mir blonden Meschen. Für die Disco noch in Gel eingelegt und mit Taft betoniert. Führerscheinfotos sind etwas herrliches.

Aber wir waren ja beim Schwerhörig sein. Meine Schwerhörigkeit kommt nur zum tragen wenn viele Geräusche gleichzeitig mein Trommelfell attackieren. So sind z.B. Estimation-Meeting für mich eine Herausforderung. Alle wollen zu Wort kommen, und das passiert meisten gleichzeitig. Aber ja. Aus diesem Grund höre ich mein Handy auch meistens nicht. Es weiß jeder wie es in Öffis zugeht. Nachdem ich es eh meisten nicht hörte, hatte ich es immer aus stumm gestellt. Wie gesagt, "hatte". Meine Freundin war begeistert, dass ich Bereitschaft gemacht habe. Von wegen "Allzeit bereit".

Als Bereitschaftler, der ja dem strengen Fieselschweifkodex "Allzeit bereit" unterliegt, habe ich für eingehende SMS-Nachrichten, denn Nagios meldet sich nur so, auf volle Pulle gestellt. Wer das Q.Blog abonniert hat, kenn die Bonanza-Gschichtl'n.

Nebenbei muss ich auch erwähnen, dass ich nichts mehr hasse als die Leute die mich in der U-Bahn mit Handyklingelton nerven oder erzählen dass sie "eh gleich da sind". Gut sind auch die, die die Merkur-Einkaufszettel noch mit zu Hause abstimmen.

Tüdldü-Tüdldü - "Ja? Sitz in der U-Bahn. Merkur? Ja, mach ich. Was? Nein, du weißt ich mag das zweilagige nicht. Auf die paar Cent kommt's auch nicht an. Ich kauf das 3-lagige. Ja, ich dich auch. Tschüß. Bussi.Baba...". Hat wohl jeder schon einmal gehört, oder?

So, ich fahr also am Abend mit der U-Bahn und lausche gespannt am Ipod wie der 30jährige Krieg entstanden ist und denke nicht daran dass ich ja die SMS-Gurke voll aufgedreht habe. Kleine Frage nebenbei für die Mathematiker: Was ergibt Ipod hören + Terrisch sein? Richtig, eingehende SMS nicht hören. Auch wenn voll aufgedreht.

Plötzlich fängt mein Gegenüber (Look like Beamter, ungefähr mein Jahrgang) mit mir zu reden an. "Mir hat Bonanza auch sehr gut gefallen. Netter Klingelton. Wenn aber Ben Cartwright zum 3. Mal anruft sollten sie dran gehen."

Ich also hastig ans Gerät, voller Panik das irgendein Service steht oder was weiß der Teufel die System bedroht. Mein Puls beruhigt sich, als ich die SMS lese. "Billa nicht vergessen" steht da. Da fällt mir ein dass ich den gelben Einkauszettel auf meinen Monitor geklebt habe. Und außerdem? Warum geh ich ans Handy? Ich hab ja nicht mehr Bereitschaft.

Freitag, 19. Juni 2009

Q14: Läuft da ein Bildschirmschoner?

Der gestrige Vormittag war wieder zum Vergessen. Permanent schickt irgend ein Service eine Meldung das irgendwas nicht OK ist. Wenn man (aka der Bereitschafts.AZUBI aka ICH) jetzt auf jedes des CRITICALS reagieren muss dann schlaucht das ganz schön.

Protokoll der 4. AfterWorkParty (Es folgt keines mehr)

Will auf mein Schwimmtrainig nicht verzichten. D.h. ich muss mir eine Vertretung suchen. Sprich einen Babysitter. Weil, im Neopren aus dem Wasser, zu Handy, SMS-checken, zur Schaltzentrale...das kommt net guat an.

Babysitter ist schnell gefunden, Franz ist ja so Kinderliebend.

Das ist die Krux am "leicht verdienten" Geld mit der Bereitschaft. Es ist nicht leicht verdient. Man muß 4 Tage "allzeit bereit sein" und seine privaten Dinge hinten anstellen. Und vielleicht auch sich noch die Nächte mit einem Haufen Bits & Bytes um die Ohren hauen.

Wenn du auch noch das Teschek bist und die 3er-Wochenendbereitschaft hast dann ist es ja überhaupt leiwaund.

Yevhen hat letztes mal eine 7er Schicht geschoben. Aber der hat auch das Zeug dazu mit seiner Pilotenausbildung. Unser Ukrainischer Top Gun Absolvent ist schon mit Mach2 in der MIG über die Wüste Gobi geloopt (Endlosschleife?). 7G, 5 Liter Blut im Kopf und die Frisur sitzt. Der macht auch eine 30er-Schicht auf einer Backe.

19:00 mein Schwimmlehrer bringt mich sogar im Wasser zum schwitzen. Ich komme mir vor wie in einem DDR-Trainingslager. Irgendwann beim 3x "3er Zug ohne Luft holen" denke
ich:  "jetzt käme mir ein Alert recht". Von wegen Ausbildung des Lungenvolumens! Aber ich habe ja den Babysitter angehäuert. Was solls, wie sagt schon das Sprichwort: "Der Schmerz vergeht der Stolz bleibt". Nach 75 Minuten Quälerei schäle ich mich stolz aus meiner zweiten Haut und checke sofort das Handy. Ja, ja - der neue Instinkt.

21:00 Anruf beim Babysitter, ich übernehme wieder. "Woar nix los, vü Spaß." sagt der Franz. Meint er das Sarkastisch? Es kommt kein ;-) durchs Handy.

21:05 Fensterbrett ist eingerichtet. It's time for rock'n roll. Das Haus in der Donauarmstraße 7 rockt.

22:00 Ein Kontrollblick auf den Monitor zaubert ein lächeln auf mein Gesicht. Alles Grün. Mit dem Grinser im Gesicht gehts auf die Bettbank. Die Fernbedienung ruft. Heute hol ich  mir Chef Tonys phantastisches Küchenmesserset. Ich bin mir sicher das die ESEFTEPE-Bridge sich meldet. Bumm, Zack und weg ist der AZUBI.

05:20 Der Wecker holt mich aus meinen Traum. Ich bin mit Franzi van Almsick um die Wette geschwommen. Irgendwas stimmt nicht. Das kann doch nicht sein das nichts gemeckert hat. Vielleicht hab ich vergessen Nagios wieder mit mir zu verbinden. Panik ergreift mich. Steht die Plattform? Macht es CoO dem alten Te Best nach und schießt mir eine Festplatte nach, während ich einen Hechtsprung hinter den Schreibtisch mache? Der geneigte Blogleser kennt meinen Altgesellen vom Hören sagen. Der hat mir mal ein Holzscheit an den Kopf geballert weil ich an einen fallenden Holzpfosten schuld war. Das Cut in meinem Ohr (vom Wurfgeschoss) hat mein Chef quittiert mit dem Sager "Jo, wirst wida an Bledsinn gmocht hom. Waunst heirardst is ollas wieda gut!" Zum Trotz heirate ich meine Bessere Hälfte nicht. Das Ohr schmerzt immer noch. Phantomschmerzen? Hab ich jetzt einen Pfosten in Form von Bits & Bytes fallen lassen?

05:21:30 Alle Systeme Grün. Das gibts net. Da ist was faul. Läuft bei mir vielleicht Nagios als Bildschirmschoner? Jede Menge checks beweisen, das System lebt. Franz hatte recht.

07:58 Ich feile an diesem Text und bin am Weg ins Rochus auf ein Bärenfrühstück. Nach 4 Tagen Bereitschaft hab ich mir das verdient. Noch 62 Minuten, dann spielts "Babysitter, übernehmen sie!".

08:57 In der Straßenbahn spielts Bonanza. Nagios läuft doch nicht als Bildschirmschoner.

[XX-ALERT] PROBLEM - pforus (FW) - HP IPS Check (SSL vhost connect) is CRITICAL **
08:58 Ich ruf Franz an. Der kümmert sich drum. Danke.
 PS: Chef Tony hab ich verpasst. Aber ML schaut auf mich und schickte mir die Infos wo ich das phantastische Messerset bekomme. Danke, M. Ich lade dich auf das erste Mohnsorbet ein ;-)

Donnerstag, 18. Juni 2009

Q13: Hausfrauen sollten schlafen um die Zeit

Protokoll der 3. AfterWorkParty (Eine folgt noch)

Gestern war nach dem Verlassen der Firma irgendwie die Hölle los. U.a. hat die Stiefel12 verrückt gespielt.

Kurze Rücksprache mit CoO, da ich in der U-Bahn sitze. Antwort CoO: "Geht klar".

Komme um 18:30 Heim. Das ich die Bereitschafts Kommandozentrale am Fensterbrett aufbaue brauche ich nicht mehr zu erwähnen.

Radausflug mit Töchterchen wird von NAGIOS beendet. Ein leises "Scheiß Handy", korrigiert S. mit "Scheiße sagt man nicht". Recht hat sie. Ich werde in Zukunft ein anderes Wort dafür verwenden. Vielleicht kann mir P. mit dem polnische Ausdruck aushelfen.

ALs wir beim Haus eintreffen kommt die OK-Meldung von NAGIOS. Braves Handy denke ich.

23:00 Ich verliere den Ringkampf und schlafe vorm Fernseher ein.

02:00 Die Brücke meldet sich. Ich habe darauf gewettet dass die mich aufweckt. Nachdem mir K. den Unterschied zwischen den einzelnen Brücken eingebläut hat agiere ich bereits wie ein Profi. Nach 10 Minuten ist das Ganze erledigt. Der Ringkampf geht weiter.

03:13 Die Brücke schreit wieder. Erledige den Auftritt mit Bravour, nach gestoppten 00:06:10 läuft das Ding wieder und NAGIOS outet sich als bekennender Grüner. Wenn das die Glawitschnig wüsste. Trotz neuer Bestzeit ist es aus mit dem Schlafen. TV-Zapping geht los.

Bleibe bei Dauerwerbung mit Chef Tony (http://www.youtube.com/watch?v=E2TMqCbBNss&feature=related) hängen. Heute ist ein Messerset dran. Ich als praktizierender 3 Sternchen-Koch kann meinen Blick nicht mehr von den Messern lassen. Mit dem Messern kann man auch Eisen schneiden. Chef Tony zeigt es vor. Die Eisenspäne fliegen nur so im Studio herum. Ich denke mir, ja, das Messerset brauche ich. Wie oft habe ich mich schon darüber geärgert das ich keine Eisenspäne zum garnieren meiner leckeren Gerichte verwenden kann. Man stelle sich ein Mohnsorbet vor, abgerundet mit Eisenpänen eines "750er Maurerfäustls vor, das beim Bau des T-Centers zum Einsatz kam." Mir läufen die Späne im Mund zusammen.

Ein Messer biegsam wie eine Magensonde zum Fischfiletieren. Kojak würde sagen "Entzückend Baby..."

Und jetzt dieses Angebot. Das ganze Messerset für 49.- Euro. Und wenn ich gleich anrufe dann bekomme ich auch Chef Tony-Kochbuch mit 60000 leckeren Butterbrot-Garniervorschlägen dazu. Wahnsinn. Jetzt der absolute Hammer: Ein zweites Set Gratis wenn ich für World Wildlife unterschreibe. Ich hasse die Keiler die einem am Bahnhof aufhalten und dir so eine Mitgliedschaft andrehen wollen. Jetzt jetzt? Jetzt aber kauf ich sie.

Im linken ober Ecke der Fernsehers zählt ein Counter runter, der anzeigt wie viele Sets es noch gibt. Panik überfällt mich. Es sind zur Zeit soviel Hausfrauen unterwegs und kaufen das Messerset. Die sollen schlafen gehen.

Ich rase zur Bereitschaft Kommandozentrale (aka Fensterbrett) und greife zum Handy um die eingeblendete Rufnummer anzurufen. Kostet pro Anruf 17.- Euro die Minute, aber das macht nichts. Das sind die Messer wert. Die 9.90 Euro Port und Versand schrecken mich auch nicht ab.

Wie sagte schon Sir Frederick Henry Royce: "QUALITÄT IST, WAS ÜBRIG BLEIBT, WENN DER PREIS LÄNGST VERGESSEN IST".

Gerade als meine zittrige Hand (ich bin ja so aufgeregt, ich muss diese Messer haben) zum Handy greift, meldet sich Stiefel12 per Bonanzaintro. Nein, nicht jetzt, schrei ich innerlich. Das Messerset!!!! Mein Blick rast zwischen Handy und Notebook hin und her. Am Notebook sehe ich die rote NAGIOS-Nachricht. Nun, ja. Pflichbewusst wie ich bin kümmere ich darum.

Nach einem 5 Minuten Einsatz sehe ich am Fernseher den Messercounter auf 0 stehen. "Zero", nichts geht mehr. Rufen sie nicht mehr an sagt Chef Tony.

Ich bin mir sicher, dass es Morgen wieder ein tolles Angebot gibt. Das werde ich mir dann aber holen.

Gehe in die Küche und streiche mir ein Butterbrot mit meinem High-Tec-Samurai-Marmor-Butter-Messer. Jetzt erst fällt mir auf, wie schlecht ich mit dem Messer zurecht komme.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Q12: Begegnung mit Guenter Nenning

Protokoll der 2. AfterWorkParty (2 folgen noch)

Nehme gestern den 17:17er Zug nach Hause, der aber erst um 18:17 in F. ankommt weil er erst um 17:30 abgefahren ist. Bin um 18:30 zu Hause. S. überfällt mich gleich, sie hat morgen Leseprobe und will mir Probevorlesen. Kein Problem, ich bau vorher noch schnell die Kommandozentrale am Fensterbrett auf.

19:10 S. und ich schmeißen uns auf das Spieleck. 2x2m Matratze, voll mit Kuscheltieren.

19:02 S. legt los: "Deeeeer Nuuuuuuuus B a um im Garten..."

19:03 Ich schließe meine Augen und lausche. Bumm, weg. 30 Sekunden Matratzenberührung mit der Schulter, ich gebe auf. Na ja, 2:47 Stunden Schlaf der letzten Nacht hängen nach.

21:10 T., S. und D. begeben sich zur Nachtruhe. Nicht ohne vorher den geliebten Papa zuzudecken. Irgendwas stimmt mit der Decke nicht. Viel schwerer und dann sind irgendwelche Pommeln dran. 3 Küßchen im Dreiviertelschlaf und weiter gehts.

04:00 Wache auf und dreh mich auf die rechte Seite. Erschrecke mich zu Tode, ich schaue in das Gesicht von Auhirsch Günter Nenning. Die Schrecken der Nacht verschwinden nach 3 Sekunden. Nein, es liegt natürlich nicht der Chefbesetzer der Hainburger Au neben mir. Es ist Sören-Sörensen, der Ikea-Stoffelch von T. Jetzt weiß ich auch was die Pommeln meiner Schlafdecke waren. Das Geweih von Sören-Sörensen.

04:15 Bin jetzt Putzmunter. Starte den Fernseher, mein Zapping-Gen schlägt voll zu. Bleibe bei einer tollen Rätselshow hängen. Pro Anruf 70 Cent lese ich im Kleingedruckten. Eine Occassion denke ich. Ich verweigere mich aber dem sicheren Gewinn "Der nächste Anruf gewinnt!!..." und schreite zur Hausarbeit.

06:00 Hausarbeit fertig. Wäsche gebügelt, gewaschen, aufgehängt. Ich hasse es den Sattel der Hemden und Blusen zu bügeln, daher lass ich den immer aus. Bemerkt eh keiner. Fahre zum Bäcker Frühstück holen usw.usw.

08:00 Auf geht's in die Arbeit. Der Akku meines Handys murrt schon. Ruf noch schnell PU (aka Chief of Operations = CoO) an, damit er übernimmt bis ich im Büro bin. "Geht klar", sagt er.

08:10 Bonanza ruft an: "[ALERT] PROBLEM - Stiefl (WEB) - Brücke is CRITICAL **". Mit dem letzten Saft im Akku erreiche ich den CoO und mache Meldung. "Geht klar", sagt er.

Dienstag, 16. Juni 2009

Q11: Bonanza calling

Jetzt weiß ich wofür Netbooks gut sind. Um in Öffis an seinem Blogtext zu feilen. Hatte die 1. Bereitschaftsnacht hinter mir. Ist ziemlich gut verlaufen. Wobei es sich mit dem gut so verhält wie mit der Schönheit. Liegt alles im Auge des Betrachters.

Protokoll der 1. Nacht (3 folgen noch):

00:30 Begebe mich im Wohnzimmer zur Ruhe (will meine Familie durch evetuell eingehende SMS nicht aufwecken)

00:45 Bau noch schnell das Survivalpackage aus. Für den Fall der Fälle, dass es schnell gehen muss. Ich stelle es am Fensterbrett auf, daneben schlummert das Handy. Am Fensterbrett gibt's den besten Empfang im Haus.

00:50 Stelle mein Handy um (Laut für SMS-Eingang mit der Titelmusik von Bonanza).

01:01 Ab auf die Bettbank. Bumm und weg. Zur Zeit bin ich wie ein Ringer. Sobald meine Schulter die Matratze berührt geb ich w.o, schuld daran ist Metabolic Balance.

03:27 Bonanza ruft an. Ich stehe senkrecht in einer hunderstel Sekunde auf der Bettbank. Ein Navyseals entschärft jetzt noch innerhalb von 20 Sekunden eine Bombe. Hut ab. Ich brauch einmal um den Schock zu überwinden, den das Handy hervorgerufen hat. Es bereitet mir tierische Freude als sich mein Peiniger vibrierend von Fensterbrett in den Abgrund stürzt. Der freigesetzte Akku schlittert unter die Bettbank.

03:29 Connecte mich in die Firma. Check Nagios. Die ESEFTEPE-Brücke hat sich verabschiedet. Was soll ich tun. Bis jetzt hab ich nur gelernt Tunnels wieder zu beleben. Was hat FF gesagt: "Zerst schaun wos des Wiki daazua sogt!". Na gut, ein bissal googln im Bereitschaftswiki und ich habe die Lösung parat. Danke an die Redakteure des Wiki.

04:00 Die ESEFTEPE-Brücke arbeitet wieder vor sich dahin. Hau mich wieder auf die Bank, vorher bau ich ich noch schnell das Handy zusammen. Man weiß ja nie. Grrr, wo ist der Akku?

04:10 Verdammt. Ich hätte das Handy nicht reparieren sollen. Die ESEFTEPE-Brücke ruft schon wieder über die Pondarosa an.

04:20 ESEFTEPE-Brücke läuft wieder. Hau mich wieder aufs Ohr und spiele Ringer.

04:27 Die ESEFTEPE-Brücke steht auf Bonanza. Ich suche in meiner Werkzeugliste nach einem Hammer um damit dem Ganzen ein Ende zu machen. Jetzt werde ich innerhalb von 20 Sekunden das Handy entschärfen. Dann gehe ich zu den Navyseals. Meine Tochter S. steht in der Tür weil sie auf die Toilette muss. Der Anblick meiner bezaubernden Tochter im Schäfchen-Pyjama läßt mich wieder runter kommen, vom Fensterbrett. Später werde ich einmal meinen Enkelkindern erzählen dass S. einem Handy das Leben gerettet hat.

04:35 Die ESEFTEPE-Brücke läuft wieder. Ich kann aber nicht mehr schlafen. Das erinnert mich daran wie T. (aka mein Sohnemann) die Zähne bekam. Das ist auch so ähnlich abgegangen. Schlussendlich hat er geschlafen und ich oder meine bessere Hälfte war wach.

Nächstes mal werde ich das Notebook schaukelnd durch das Wohnzimmer tragen und der Brücke Lieder von Costa Cortalis vorsingen. Bei T. hat das geholfen.

Montag, 15. Juni 2009

Q10: Na das kann ja Heiter werden

Upps. 09:30 - der Brasilianer hat getroffen : "CRIT(stiefel10......" - check die Übersicht - auf der Stiefel10 werden 3 Critical Alerts angezeigt - OK, ruhig bleiben - was hat OoC gesagt? Genau, Wiki checken ob es dazu einen Knowledge-Eintrag gibt - Gefunden - "Was?? Tomcat rebooten???" - gemach, gemach würde BvQ sagen - so agieren wir jetzt auch - da steht FF hinter mir und meldet: "Des schaut net guat aus. Do soidast schnö wos mochn..." - Ja,Ja, der F. Der will mich sicher nur verarschen, oder? BM, quatscht auch noch irgendwas von der Seite daher.
Ich denk an meinen Altgesellen (M. TB), der mir das Tischlern beigebracht hat. Den konnte nichts aus der Ruhe bringen. Auch nicht die Stiege beim Weggi die statt RAL5010 in matten RAL1050 schimmerte und den alten Rechtsverdrehen an den Rand des Wahnsinns trieb. TB hat immer gesagt "In der Ruhe liegt die Kraft"*. Also lässt Q. einfach Ruhe einkehren. Was aber wenn F. recht hat?
*TB ist damals ruhig geblieben, damit er dann zurück in der Firma genug Kraft hatte mir eine ordentliche Nuß zu geben. Einer seiner Sprüche war auch: " A gsunde Watschen hat noch keinem geschadet!" Es stimmte, ich war kaum krank in meiner Lehrzeit weil TB so ruhig blieb.

Q9: Gebrauchtes Handy zu verschenken

So jetzt ist es soweit. Meine erste offizielle Bereitschaft hat begonnen. Bumms, die Unschuld ist weg. Habe gerade das B.Handy umgeleitet. "Wo bitte ist die verdammte Freigabe-Taste? Diese Finnen!". Wie ich dieses Handy hasse. Das wird noch so eine Beziehung wie Pilch und der Kaffeeautomat.

CoO ist scheinbar ungeduldig. Um 8:58 schickt er mir via Nagios bereits eine Nachricht, ich möge bitte das Handy umleiten. Das hab ich doch schon längst gemacht. Wer hebt schon seine Unschuld bis 09:00 auf wenn er bereits 2 Minuten früher den Kick haben kann?

Q8: Connectiontest@THALIA.Wien Mitte

Freitag, 12.Juni 2009. 18:15 Bahnhof Wien Mitte - eigentlich wollte ich mit dem 18:17er nach Hause fahren.

Es war aber wieder das Gleiche wie die letzten Tage. Im 2 Minutentakt erzählt mir die Anzeigetafel das der Zug Verspätung hat. Nach 15 Wiederholungen (Endlosschleife?) reicht's mir. Wenn die gleich geschrieben hätten das die Gurke 50 Minuten Verspätung hat, wäre ich schon längst auf einen Kaffee im Thalia.

Setz ich mich halt erst nach 30 Minuten in Bewegung. Im Thalia-Cafe fällt mir ein, dass ich heute von H. das Bereitschafts.Survivalpack (aka Notebook, Netbook, Handy, Bachblüten-Notfalltropfen....) übernommen habe.
Ich packe das Netbook aus und versuche gleich einmal ob ich damit auch im Thalia arbeiten könnte. Es könnte ja sein das mir unser Brasilianischer Abwehrspieler am Montag ein Tor schießt wenn ich beim Thalia um 18:30 auf den 18:17er warte.

Ich schließe das Modem an, bohre einen VPN-Tunnel über die Landstraßer Hauptstraße in die Heart of Gold und registriere mit Wohlwollen den blinkenden Cursor, der am Ende der Nachricht "Connection established" unmotiviert vor sich dahin blinkt.
Am Tisch neben mir sitzt ein Typ mit einem Notebook der die Größe einer Plakatwand hat und turtel mit seiner Frau rum. Die müssen frisch verliebt sein denke ich.

Aber was soll's. Ich widme mich wieder meinem Loch in der Wiener Unterwelt und vernehme so nebenbei von der Freundin/Frau/was auch immer die Wortfetzen "... so klein und darf schon zum Thalia ...". Nebenbei registriere ich eine Kopfbewegung in meine Richtung.

Während ich darüber nachdenke, ob sie das Netbook oder mich meint sagt mir ein Blick auf meine Polar: "19:19 - Verdammt, der 19:17er ist jetzt auch weg! Weil jetzt war er sicher pünktlich!".

Freitag, 12. Juni 2009

Q7: Wann kommt das neue DEV-Package?

Buuh, das war eine Nacht. Habe mir am Abend ein 6er-Pack Raumschiff Enterprise rein gezogen und bin dabei eingeschlafen. Wovon der Techniker-AZUBI dann geträumt hat, ist wohl jedem klar.

Der Weltraum - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs 42, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die 42 in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Die 42 ist gerade in einer Abwehrschlacht mit Klingonen und Remedyanern verwickelt. Auf der Brücke kämpft Navigationstechniker L. (aka Chekov) und Chefingenieur P. (aka Scotty) mit einer Ladehemmung der Photonentorpedos.

Der erste Offizier M. (aka Spock) schaut gebannt in seine 3 Monitore und hat das Problem gleich entdeckt: "Faszinierend, Captain. Da wird doch wirklich ein Ticket zwischen den JSP-Seiten weitergeleitet ohne Kennung. Kein Wunder dass wir nicht wie John Wayne zurück ballern können. Ich werde gleich mein neues DEV-Package aktivieren und diese Scheißer an den Rand der Galaxy ballern. Ups, da fehlt ja noch was. Muss schnell das gesamte Coreframework umschreiben. Des hamma gleich...".

Captain N. (eh klar wer aka ist) sitzt stoisch in seinem Chefsessel und liest ein Java-Magazin. "M., wir sollten uns einmal überlegen auf Scala umzusteigen. Ich werde Morgen sofort mit dem Flottenobersten (aka O.) klären, das er dafür die Kohle rausrückt. Ist eigentlich die neue Postbrücke schon Dokumentiert?"

Nachdem die Remedyaner und Klingonen dort sind wo sie hin gehören beschließt der Captain einen Erkundungsausflug auf den Planeten M.

Das Erkundungteam besteht aus dem Capitain, dem ersten Offizier, dem Navigationstechniker F. (aka Sulu) und einem für die Serie unbedeutenden Qualitätsmaxl (aka ICH).

Ich wache Schweiß gebadet, mit 250 Puls auf. Warum? Jeder Trekki weiß was mit unbedeutenden Technikern passiert die mit den Seriengrößen auf einen Planeten gebeamed werden. Aber es war ja nur ein Traum, oder doch nicht?

Donnerstag, 11. Juni 2009

Q6: Ich will auch so einen Großen haben

Habe soeben mein Praktikum für heute beendet. Vorher noch schnell alles wieder zurück zu H. umgeleitet (Handumleitung, Nagiosumleitung...).

Jetzt hat's nur mehr 00:03:46 gedauert. Das Sprichwort "Was Haenschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" ist somit widerlegt.
HMMMM..., Irgendwo im Büro ist ein Buch "Java - für Hänschen" herum gelegen. Das werd ich jetzt mal suchen und danach lass ich mich beim Mann mit dem 30Zoll Bildschirm ( "Baueh, bin ich neidig auf die Größe! Typisch Mann halt.") auf die Warteliste für das neuen DEV-Package setzen.

Q5: Die spinnen die Finnen

Na toll. Heute (Feiertag) in der Früh eröffnet mir meine Tochter S. (7 Jahre alt), dass sie ein paar Mädels aus ihrer Klasse (1B, Volkschule F.) zu einer Tupperware-Party eingeladen hat.
Meine Frage darauf was diese Party mit mir zu tun hat beantwortet sie lapidar mit "Da ist die Anwesenheit von Männern nicht erwünscht. Musst du nicht irgendwas im Büro testen?". Auf meine Frage "Und was ist mit T*, der ist doch ein Mann?" kommt ein trockenes "Nein, das ist ein Bub!".

Na, gut. Und so kommt was kommen muss. Ich betrete um 11:30 Uhr die "Heart of Gold", das ist mein Codename für die heilige Entwicklerhalle.
H. (aka Kollegin) ist auch da. Ich denke mir "Ist sie vielleicht vor einer Toolware-Party geflüchtet?". Aber was soll's. So nutze ich die Gunst der Stunde und führe mein Bereitschafts.Praktikum weiter. Es geht nichts über Generalproben, weil am Montag wird es dann ernst.
Erste Aufgabe: Bereitschaftshandy auf meines Umleiten. Dabei unterziehe ich das NOKIA E51 gleich einem Usabilitytest und stelle fest: Das ist designed für Techniker. Jeder weiß aber: ICH BIN KEIN TECHNIKER.
Ich frage H. aber nicht, wie es geht. Was soll sie sonst von mir denken. 12 Minuten und viele verwunschene Finnen später habe ich es geschafft. Ein Testanruf bringt mein Handy zum vibrieren. Toll mein Ego ist gerettet. Hoffentlich liest dieses Blog keiner.

*T. = Bruder von S., 3 Jahre alt

Mittwoch, 10. Juni 2009

Q4: Wer zum Teufel hat einen Brasilianer eingekauft?

Um 17:00 Uhr sollte Abpfiff sein beim Match "Q. vs. Plattform" und H. wieder die Bereitschaft übernehmen. Ich dachte ich komme mit einem gerechten 0:0 über die Runden. So leicht wie das Spiel vor sich dahin geplätschert ist dachte ich das Ding ist gegessen. Aber wie heißt es so schon: "Das Denken soll man den Pferden überlassen, die haben einen größeren Kopf". (Wobei so einen kleinen Kopf hab ich wieder auch nicht)

Und was passiert um 16:58?
Richtig, der Sturmtank mit der Nummer V2.2, lautend auf den Namen NAGIOS haut mir mit "nagios-alert: (Service Critical) SERVICE ALERT: mond1;Ping (conn kfc-chick on host porus);CRITICAL;HARD;6;CRITICAL - Plugin timed out after 30 seconds" einen rein.
NAGIOS? denke ich mir? Das muß ein Brasilianer sein. Na, ja zumindest ein ehemaliger Weltmeister hat mir das 1:0 geschossen und kein Spitzkicker lautend auf Scharner oder Pogatetz.
Dem FC Bayern ist es damals (im Mai 1999) schlimmer ergangen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Q3: Mit an Oar... auf zen Kirgoggn


Dieses Sprichwort kennt wohl jeder. Ich überlege mir zur Zeit ganz gefinkelte Tests zum Thema "Parent Child Setup" um zu beweisen dass es doch nicht funktioniert. Nebenbei aber versucht mein rechtes Auge permanent den rechten Bildschirm zu beobachten (dort zeigt NAGIOS an wie es dem System geht).
Das hat man (= Q.) nun davon weil PU (=Chief of Operations, aka CoO) das Bereitschaftsradl erweitern wollte (war eines seiner Cup-Ziele), und ich in einen Anfall von "Das hat ja was mit Qualität zu tun", zugesagt habe. D.h, CoO hat jetzt sein Ziel erfüllt und ich schau bald aus wie der da.
Aber das ist CoO sicher egal. Oder?

Q2: Muss ich jetzt immer das Handy am Mann tragen?

Uff. War jetzt 7 Minuten aus dem Büro. Und das Ganze ohne Handy!!! Wenn das BvQ mitbekommt. Muss mich jetzt daran gewöhnen dieses Ding (das Handy ist gemeint, nicht BvQ) immer dabei zu haben. Dabei sollen diese Handystrahlen doch die Gesundheit gefährden. Muss mal bei BvQ nachfragen ob nicht eine Zulage "Gefahrenzulage für Handystrahlen" drinnen ist. Wenn ich bedenke was alles Bestrahlt wird wenn ich das Handy in der Hosentasche trage? Werd mal googln zum Thema.

Montag, 1. Juni 2009

Q1: War das a Gschichtl?

Nun, ja. Jetzt kann ich nicht mehr mit dem Spruch aufwarten "I bin ka Techniker". Habe soeben meine erste Bereitschaft offiziell übernommen. Vorerst nur für 2 Stunden. Nächsten Montag dann für 4 Tage. Eigentlich wollte ich nie einen Linuxrechner neben mir stehen haben. Nachdem aber mein Boss (aka BvQ = Boss von Q, also eigentlich M) gesagt hat ich kann mit XP keine Bereitschaft machen, musste ich mich wohl oder übel beugen.

Ich glaub aber BvQ hat mir a Gschichtl reingedrückt. Nun summt neben mir so ein Ding vor sich hin dessen Desktop sich im zarten Grün darstellt. Blau wäre schöner. Ich werd mal googln wie das geht. Aber das ist eine andere Geschichte.