Mittwoch, 29. Dezember 2010

Q295: Mach platz für Neues

Ich liebes es zwischen Weihnachten und Neujahr zu arbeiten. Da stört dich keiner bei der Arbeit, da ist tote Hose an der Scrum-Tafel. Keine gelben Zettel umhängen. Da lassen die Pigs die Finger von Betsy.

Im Technical Operations Department halten zwei Doozers Wache falls unsere Systeme Infrastructuremäßig den Geist aufgeben. Zwei, damit einer allein nicht Depressionen bekommt.

Im Development steht KillBill Stock bei Fuß bereit, falls die Doozers Applikationsmäßig den Geist aufgeben. Falls KillBill Irgendwasmäßig den Geist aufgibt stehe ich bereit um den Bären zu fragen oder um ein Flugticket nach Kiribati zu kaufen und Fersengeld zu geben.

Jetzt hab ich endlich Zeit die ganzen ToDo’s die in Form von gelben Zetteln, Outlook-Todos oder Schmierzetteln bei mir herumliegen, wegzuarbeiten. IKEA würde sagen: „Mach Platz für Neues!“ und den ganzen Ramsch beim Fenster raus werfen.

















Der ganzen Ramsch der sich über das Jahr ansammelt, aber doch nie so richtig an die erste Stelle gerückt ist, gewinnt jetzt an Bedeutung.
  • „He Q., erkundige dich mal bei uTest was CrowdTesting kostet!“
  • „He Q., besorge doch mal ein Angebot für einen Requirements Workshop für die Pigs!“ 
  • „He Q., ich brauche demnächst mal eine Testumgebung für FireFox 4 Beta und IE 9 Beta. Haben wir irgendwo auch einen IE 6?“
Wie steht es so schön im Bestseller „Simplify your Life“: „Gehe nicht mit Altlasten ins neue Jahr!

Also, ein Bestseller ist nicht ohne Grund ein Bestseller.

Die ersten 9 „He Q.,“ sind schnell weggearbeitet. Irgendwelche ToDo’s die sich schon vor langer Zeit von selbst erledigt haben und nach denen dann eh keiner der Auftraggeber mehr schreit. In den meisten Fällen war ich der Auftraggeber.

Merksatz:

Du must nur lange genug am Fluss sitzen, irgendwann schwimmt dein Feind … ähhhhh … Todo vorbei. 

Friedrich der III., aka Papa von Maximilian dem letzten Ritter, war so ein Aussitzer. Der alte Habsburger hat sogar Kriege ausgesessen.

Die weiteren „He Q.“ sind um 15:15 Uhr Schnee von Gestern. D.h. Zeit den Abend zu feiern. Will heißen: „Feierabend machen! After Work Party geht los!“

Ich hol mein After-Work-Party Ticket aus der obersten Schreibtischlade und entdecke einen ganz wichtigen „He Q., ich brauche ASAP mal…“-Post It.

Hmmmmmmmm! ASAP? As soon as possible ist keine testbare Anforderung und daher Ansichtssache.

OK, soon ist dann eben morgen. Morgen ist ja auch noch ein Tag im alten Jahr.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Q294: Was für ein Schritt für die Schweinheit

Beim Geburtstagsfestl unserer Firma (Q263) hatte ich zum erstenmal Kontakt zu LeserInnen meines Blogs über die ich noch nie geschrieben habe. So zu sagen Fans.

Neu für mich war der Umstand dass mich Leute auf mein Blog anreden, die ich nicht persönlich kenne. Leichter Stolz kommt in mir auf. Zur Buchmesse komme ich sicher nicht und eine Staatsdebatte wie der Sarrazin löse ich auch nicht aus, aber für 35 verkaufte Stück hat es gereicht. 20 Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen haben das Buch gekauft und 15 Unbekannte. 15 Unbekannte!

„Hi-i-am-the-Releasemanager“ würde sagen: „Could you imagine? Fifteen Books!

Ich bin also gerade am Weg zu meinem 7. Glas Apfelsaft, da höre ich ein: „Ich steh auf dein Blog. Wie ich das erste mal auf dein Blog aufmerksam wurde habe ich an die 100 Postings in einem Flutsch gelesen, so angetan war ich davon. Bis um 4 Uhr in der Früh hab ich gelesen. War hart aber es hat sich ausgezahlt! Die Nicknames sind so passend gewählt. Und die Eigenheiten der einzelnen treffend heraus gearbeitet. KillBill wenn sie auf die sprachliche Genauigkeit achtet. Oder Düsentrieb wenn er Hirnwichst über Festplattenzugriffszeiten  und der MIG-Pilot wenn er seinen PC repariert. Zum brüllen!

Scheiße ich kenn den Typ nicht, woher weiß der soviel über die Firma? Soviel Internes steht ja da gar nicht drinnen. Ich versuche eh immer nicht zu viel auszuplaudern. Sicher, durch ein bissal investigative Anstrengung findest du über Twitter, Facebook, Xing und Co zu mir. So zu sagen Rasterfahndung im Social Media Bereich. Das ist beabsichtigt so. Leute die den Typ hinter Q.WhatElse finden wollen, finden ihn. Aber sie müssen sich ein wenig anstrengen. Umsonst gibt es nichts.

Ein Blick auf sein Namensschild schafft Klarheit. Andi P., einst Entwickler in den heiligen Fraggleshallen. Beim Abschied aus der Firma hat er damals jeden Fraggle einen kleinen Plüschbären geschenkt. Das ist der Bär mit dem ein Entwickler reden kann wenn er sich beim Denken im Kreis dreht, sein Code-Kata ihn zur Weißglut treibt oder einfach nur die Codingblindheit zugeschlagen hat. Ein Gespräch mit dem Bären reicht und schon sind die Gehirngänge wieder auf Reihe.

Ich war schon immer ziemlich neidig weil ich nicht so einen Bären habe und ich mich an den Elch meines Sohnes oder ein Plastiksackerl halten muss. A., der natürlich sorgfältig mein Blog liest, weiß das (Q79). Und was macht der?

Der greift in die Hosentasche zieht den letzten Bären der damals gekauften Serie heraus. „Da, das ist der letzte Bär. Ich habe ihn für mich gekauft, aber ich denke bei dir ist er besser aufgehoben! Ich schenke ihn dir!

Wowww, ein Originalbär, was für ein Tag, was für ein Schritt für die Schweinheit. 2008 als Chicken eingestellt das beim Daily Scrum nur zuhören durfte, bin ich jetzt ein vollwertiges Fraggles-Schwein. Mein Arbeitsplatz, mein Notebook, mein Bär.

Das Leben kann so schön sein.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Q293: Sogar Betsy hat einen

Letzte Woche durfte ich endlich wieder in die Test-Vollen greifen. Musste schauen was Canoo-Webtest kann. Das ist ein Open-Source-Testtool mit dem HTTP-Requests getestet werden können. FRAFU, unser Security-Development-Oberschwein, braucht das. Die Verarbeitung und Überprüfung der Requests werden von Webtest über ANT-Tasks gesteuert, also ideal für Tests im Zuge von Contignous Integration.

Ich hab das Tool schon seit langem auf meiner Workstation  installiert weil ich es für das Testautomations-Projekt evaluiert habe. Ich horch mir also die Anforderung von FRAFU an und dann kann es los gehen.

Ohne viel Federlesen nehme ich ein bestehendes Test-Script, ändere den Namen, hau ein paar Testschritte raus weil ich die nicht brauch. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Zuerst einmal das Grundlegendste: Verbindung zur URL aufbauen.

Eh klar, der Connect funktioniert nicht. Fehlermeldung:

Can’t connect!

Wieso nicht? Das hat doch schon alles funktioniert. Na gut, husch pfusch bringt’s net. Wie sagte so schön der Opa immer: „Ned huddln, vom huddln kumman de Kinda!

Na gut Opa, machen wir es ordentlich. Lege neues Verzeichnis an, kopier die Files hinüber und editieren weiter drauf los.

Die Logdatei meldet dass ich vorher einen INVOKE machen muss. Ein Blick und es ist klar. Doofi. Beim Testschritt optimieren habe ich natürlich den wichtigsten wegoptimiert. Ok, nichts leichter als das. Invoke einbauen, Script noch einmal starten, fast gleiche Fehlermeldung.

No Invoke found!

OK. Was heißt „No Invoke found!“, ich habe invoked. Schaust du her da.









Vielleicht die Änderungen nicht gespeichert? Speichern, Neustart, wieder kein Treffer. Irgendwie stinkt das Ganze. Vielleicht habe ich nicht fest genug den SAVE-Button gedrückt. Lege all meine Kraft in das Drücken des SAVE-Buttons. Die Maus in meiner rechten Hand quitscht wie ein Echte.

Script noch mal starten. Und? Scheiße, es meckert schon wieder das kein Invoke statt findet. Deppates Script, deppates. Es will mich ärgern. In Zeile 14 mach ich den Invoke auf die notwendige URL. Vollkoffer-Tool.

Nachdem ich mich jetzt schon länger als 15 Minuten mit der Fehlersuche beschäftige, und im Prinzip nur mehr blanker Aktionismus herrscht, erzähle ich einfach dem Bären (Q79) meinen Kummer. Seit unserer 10-Jahres Feier hab ich ja auch so einen Plüsch-Seelsorger.

Ja, richtig gelesen. Ich bin in der Rangordnung aufgestiegen. Ich bin ein vollständiges Development-Schwein, eine Coding-Sau. Ein Plüschbär ist wie ein Ritterschlag. Wie ich zu Ritterschlag ... äähh ... dem Bären gekommen bin – es ist ein original Bär - erzähle ich ein anderes mal.

Nur soviel: Glory Hunter, unser lebender Remedy-Adapter und unser Apachenhäuptling aus Südschweden haben keinen Bären. Nicht einmal einen falschen. Sogar Betsy, unsere SCRUM-Tafel, hat so einen stummen Gesprächspartner in Form einer Plüsch-Sau. Soviel zur Rangordnung.  

Ich nehme also den Bären und erzähle ihm meinen Kummer.

Horch zu alter Schwede. Ich habe in einem bestehenden Verzeichnis Files angelegt. Diese dann geöffnet und editiert. Dann starte ich diese und bekomme eine Fehlermeldung.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit erstelle ich dann doch ein neues Verzeichnis, kopier die Files dort hin und editiere sie dort. Da mach ich alles richtig, also so wie es im Tutorial steht.

Dann starte ich wieder die Files aus dem alten Verzeichnis und …

… altes Verzeichnis?



Ah, Scheiße. Ich Idiot. Ich bearbeite die Files aus dem neuen Verzeichnis, starte aber die aus dem alten! Klar dass mein Invoke nicht klappt…

Bin ich froh dass ich eine pelzige Kummernummer hab die ich anrufen kann.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Q292: Wer zu spät kommt den bestraft das Leben! Wer zu früh kommt auch!

Gestern war wieder Altmänner-Frühschoppen angesagt. Dr. Jones der alte Archäologe hat zum XMAS-Frühstück in unser Frühstücks-Stammcafe geladen. Wagman und der Liebling aller Schwiegermütter (Q49) sind nicht dabei. Jetzt wo sich Mädels für sie erbarmt haben gibt’s natürlich nur mehr die Pantoffelabteilung. Arme Schweine. Dürfen das Haus nur mehr mit dem Mistkübel oder dem Einkaufskorb in der Hand verlassen.

Für Big-Harry-hol-schon-mal-den-Wagen und mich ist die Veranstaltung ein Musstermin. Derricks Chauffeur sitzt schon am Tisch und brät die anwesenden Bodenstewardessen an. Obwohl gestern Weihnachtsfeier angesagt war, ist er voll im Saft. „Die Starkstromabteilung war gestern nicht dabei, daher ein Nullsummenspiel!

Mein „Was gibt es neues?“ beantwortet der Erzviolette mit: „Haha, hob kwett das de Austria nooch 18 Spü fuur den greannen Wappler stengan. Da schiache Grüne is ma a Kistn Rotwein schüdig!“ Das folgende „Da Archäologe kummt späta!“ bedeutet dass wir Frühstück ordern. Wer zu spät kommt den bestraft das Leben!  Wer zu früh kommt auch!

Mit 30 Minuten Verspätung kurvt der Archäologe ums Eck. Der Sandschaufler fährt das volle Anbagger-Programm. Er schiebt den Kinderwagen mit seiner Tochter ins Lokal und zeigt  die Kleine her wie Vettel den Pokal nach der Weltmeisterschaft.

Und das wirkt. Der Chauffeur und ich, bis jetzt gut ihm Rennen, haben sofort die Arschkarte und werden in die zweite Reihe zurück versetzt. Die Mädels vom bedienenden Personal himmeln den in die Jahre gekommenen Jungpapa sofort an. Big-Harry und ich kochen innerlich. Das ist Wettbewerbsverzerrung!

Ich will sofort am Glamour teilhaben, nehme die Kleine rauf und mach „Wulli, wulli, kille, kille“ und das ganze Reportoir. Die Bodenstewardessen goutieren dass mit Herzln in den Augen.

Die Kleine in meinem Arm denkt sich das Gegenteil und fängt zum Brüllen an. Schnell übergebe ich das Staffelholz dem Papa. Die blöde Wuchtl vom Chauffeur wird bestraft mit einem Sta-Scheissa-Koarl (Q49) und einem High-Five zwischen mir und Dr. Jones. Muahhhaaaa.

Dr. Jones isst immer das gleiche (Ham and Eggs aus 3 Eiern) und trotzdem studiert er 15 Minuten die Speisekarte. „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!

Mein Vorschlag, im Juli an den Hamburg-Kiez-CrossGolf-Open die Burlingtons hochzuhalten, wird mit einem kurzem aber vehementen „Ka Zeit“ vom Tisch gewischt. „Im Juli bin i drei Wochen Mountain Biken in da Mongolei!“. Bei sportlichen Veranstaltungen macht Dr. Jones keine Witze. Der fährt wirklich im Sommer 3 Woche in der Steppe herum.

Der Archäologe fragt nach dem Befinden von Graf Krolock und Lightning McQueen (Q290) und ich erzähle die Geschichte dass es mich um 03:00 Uhr in der Früh „auf die Goschn kaut hod“ wie ich wieder mal das Stachelschwein einfangen musste. Die Feststellung dass dieses ein leichtes sei – weil ich zu 90% aus Goschn besteh - bringt auch die anwesende Bodenstewardess zum lachen.  

Nach 90 Minuten erklären wir die Veranstaltung für beendet. Wir vereinbaren noch den nächsten Termin: „NFL – Playoffs sind in drei Wochen. Erstes Wildcardgame, Kick Off im Mariott in der Sportsbar. Der Chauffeur reserviert den Tisch! Schau ma mal ob Wagman für 3 Stunden den Mistkübel runter tragen darf.“

Beim verlassen des Lokales quatscht mich die eine Bodenstewardess an: „Ihr zwei seid so lieb mit eurer Kleinen. Ich finde es mutig das ihr euch outet!

Wir uns outen? Was die Tante wohl meint?

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Q291: SAS70 ist tot, es lebe ISAE3402

Gestern hat BigBoss zum SAS70-Projektabschluss geladen. Ich durfte die Location aussuchen, BigBoss durfte zahlen. Glück das die Zu-spät-zum-Meeting-Regel wegen des Schneegestöbers außer Kraft gesetzt war. Wie auch immer, nach Kebab und Baklava war es um 21:15 soweit.

Nach 322 Tagen hat der Projektauftraggeber, aka BigBoss, das Projekt offiziell für beendet erklärt und die Projektorganisation aufgelöst. D.h. die Prozessmanager sind jetzt auf sich alleine gestellt weil es kein Projekt mehr gibt. Kein Projekt bedeutet: Es gibt keinen Projektmanager mehr der die Prozess Manager verhätschelt. Nicht verhätscheln bedeutet: Jetzt ist Regelbetrieb angesagt.

Blöde Wuchteln in meine Richtung: „Jetzt hast 6 Monate Zeit ISAE3402 einzuführen!“ konnte ich somit entgegnen mit: „Nö Jungs. IHR, die Prozessmanager habt jetzt 6 Monate Zeit, EURE Controls ISAE3402-tauglich zu machen!

Heute habe ich dann die Vorkehrungen getroffen damit das interne Control System in den Regelbetrieb übergehen kann. Wie das geht? Eine Standard Operating Procedure geschrieben, ins Wiki gestellt und morgen von BigBoss aka dem CIO aka dem Compliance Manager verabschieden lassen.

Und hinter mir die Sinnflut, weil „Inspektor … ähhh Projektmanager gibt’s kaan!

Montag, 13. Dezember 2010

Q290: Mit Mick Jagger in der Muckibude

Seit 10 Tagen haben wir ein Haustier. Also besser gesagt einen Waschbären. Das dachte ich zu mindestens als ich das Ding um Mitternacht über unsere Terrasse jagte. Schlussendlich entpuppte sich der Waschbär als ein Igel der den Winterschlaf verpasst hat.

Seitdem hat es sich Lighning McQueen – der Thronfolger hat ihn so getauft -  im Heizungskeller gemütlich gemacht. Ich habe ihm natürlich gleich eine Igelburg gebaut die seines gleichen sucht. Mit Schlafhaus, Wohnzimmer, Essbereich, Bar, Bad und WC. Das Schlafhaus hat er sofort gefunden, den Essbereich und die Bar auch. Beim Bad und WC hapert es noch, aber das kommt schon noch. Jetzt teile ich halt meine Muckibude mit Lighning McQueen. Wenn ich am Ergobike sitze dann spielt er Mick Jagger und verwüstet sein Schlafhaus.

Heute Abend war ich mit meinem stacheligen Freund beim Tierarzt und vergaß die Kellertüre zu schließen. Beim nach Hause kommen gab es dann eine Überraschung. Die Muckibude hat sich wohl als Überwinterungs-Geheimtip im Tierreich herum gesprochen.

Statt einen Igel habe ich jetzt… falsch geraten … nicht zwei Igel. Nein. Jetzt hab ich auch noch eine Maus. Nicht aber irgendeine Maus. Nein, jetzt hab ich einen Flattermann der in der Muckibude kopfüber von der Decke hängt und von mir Graf von Krolock getauft wurde. Was ist aber wenn der Graf noch nicht Winterschlaf hält und in der Nacht raus will?

Ich dachte ich baue einfach eine Hundetür in die Eingangstür. So könnte er selbst entscheiden ob er rein oder raus will. 

Meine Frau hält dass für keine gute Idee. Warum wohl?

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Q289: Tentative gilt nicht

Projektabschluss. Was sich so einfach anhört ist nicht immer so wie es sich anhört. Also seit nun mehr als einem Monat ist das Projektziel meines SAS70-Projekts erreicht: Wir haben einen SAS70-Report Typ II ohne Abweichung.

PMA-mäßig voll korrekt gehört das Projekt jetzt offiziell abgeschlossen. So mit Lessons Learned ausarbeiten, Folgeaktivitäten beschließen, Sekt trinken, Projektteam auflösen und bla bla bla bla bla bla bla bla.

Im Prinzip eh ganz leicht. Eh ganz leicht? Wenn ich diese Wortkombination schon höre. Eh ganz leicht.

Das Problem ist dass die Projektmitglieder schon voll in den nächsten Projekten versenkt sind. Und jetzt versuch einmal alle Teammitglieder zu einem Termin zu verhaften! Der geneigte Blogleser wird jetzt sagen: "Na und. Eh ganz leicht. Einfach mit dem firmenweiten Kollaborationstool einen Termin organisieren und die Sache hat sich."

Eh ganz leicht? Wenn ich dieses Bull-Shit-Bingo-Wort noch einmal verwende dann hau ich mir selbst eine Fotzn runter. Wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, Termin vereinbaren. Der Projektmanager macht also das firmenweite Kollaborationstools auf, checkt die Verfügbarkeit der Teammitglieder (einer hat überhaupt keine Termine, einer hat alles voller Termine, einer lässt sich nicht in die Karten schauen uvm), verschickt einen Termin an dem laut Kollaborationstool alle verfügbar sind und wartet dann auf zusagen und absagen. Vielleicht zusagen (Tentative) gilt nicht, trotzdem verwenden das die Leute. Schon ein Meeting organisiert an dem alle „vielleicht“ Zeit haben? Natürlich alles rechtzeitig damit man darauf reagieren kann. Eh ganz leicht.

Eh ganz leicht? Da war doch was? Kaaaawummmm!

Wahhhhhhh!!!!!, die Brille hätte ich vorher noch abnehmen sollen!

Dienstag, 7. Dezember 2010

Q288: Vorbereitungen fürs Weihnachts-Bootcamp

Für mein Weihnachts-Bootcamp in Sachen „Irgend-etwas-neues-zum-Thema-testen-lernen“ habe ich mir Literatur in Form eines  eBooks  gekauft. Selenium Simplified – A tutorial guide to using the Selenium API in Java with JUnit, heißt das Ding. Feiner Stoff. Das Ganze aus Eclipse heraus, da kommt Freude auf.

Selenium-Remote-Control, Eclipse, jUnit und Java-SDK müssen  installiert werden. Das benötigt Platz. Viel Platz. Daher habe ich auf meinem Netbook aufgeräumt. Nachdem ich Office 2003 und 2007 installiert habe, ich aber 2007 nicht verwende (wer braucht diese Usability-Missgeburt?),  hat die 2007er Version dran glauben müssen. 

Kein Problem. Deinstaller anwerfen und Office 2007 war weg wie der Blitz. Leider war das auch der Garaus für die 2003er-Version. Scheinbar haben die Versionen sich Files geteilt.  OK, kein Problem. 2003-Installation-CD ins Laufwerk und los geht‘s.  Aber genau 17 Sekunden lang. Dann kommt nämlich der Installer drauf dass er das Medium nicht lesen kann.  Wahhhhhh. CD-putzen hilft nicht, beten hilft nicht, fluchen hilft nicht („Papa, scheiße sagt man nicht … Shit ist auch verboten!“).

Blog schreiben ohne Rechtschreibunterstützung  geht aber net. Aus diesem Grund muss die 2007er-Version installiert werden. Das funktioniert natürlich Einwandfrei.


Diese  Aktion hat bewirkt dass die Panflöten (Tinitus) in meinem Kopf eine Sondervorstellung (Extended-Version) geben. Nachdem das Konzert 2 Stunden andauert und an Intensität immer mehr zu nimmt, sorge ich für Abwechslung. Doch auch ein Spaziergang an der frischen Luft bringt keine Linderung. Also muss ich zu härteren Mitteln greifen.

Fenster putzen und bügeln hilft. 90 Minuten später ist das Konzert in meinem Kopf vorbei. Was lerne ich daraus?

Arbeiten am Computer beschert mir Panflöten. Vielleicht sollte ich den Job wechseln und Putzfrau werden.

Freitag, 3. Dezember 2010

Q287: Mia is ollas Wuascht

Gestern Abend nach dem Seminar war ich in Sachen Tinitus-Bekämpfung unterwegs. Soll heißen, alle möglichen Arten von Untersuchungen im Kopf-, Nacken- und Halsbereich. Röntgen Halswirbelsäule, Computertomografie Nebenhöhlen, Sonografie  Halsschlagader und Magnetresonanz Schädel. Also Röntgenstrahlen, Magnetstrahlen und Ultraschall was das Zeug hält. Für rund 2 Stunden hatte ich meinen Hauptwohnsitz ins Diagnosezentrum Brigittenau verlegt.

Der Arsch voll Strahlen wäre ja an und für sich kein Problem, wenn da nicht die Begleitumstände der  Magnetresonanz wären. Da liegst du nämlich in einer Röhre drinnen, dein Bluzer ist fixiert in einer Nussschale und du wirst 15 Minuten lang durch geklackert.

Der Source-Code der durch-geklackert-werden-Software  schaut wie folgt aus:









Damit kein Gehörschaden entsteht bekommt der Patient einen Gehörschutz aufgesetzt. Über einen Spiegel kann ich aus der Röhre nach außen schauen und meine Zehen beobachten. Wegen der Platzangst. So richtig Laune kommt aber trotzdem nicht auf.

Daher war ich sehr erfreut über die Fragen im Fragebogen:

Leiden Sie unter Platzangst? Wenn ja, können Sie eine Beruhigungsmittel bekommen!

Zusatz der medizinisch technischen Assistentin: "Danoch is ihna ollas wuarscht!"

Das hört sich gut an.

Also her mit der Pulle. Schmeckt ein bissal nach Lavendel-Whiskey mit Meister Proper und Clor-Dan. „Brrrrrrrrrrr“, und weg mit dem Dreck. Nach 15 Minuten ist mir alles Wurscht.

Im wahrsten Sinne des Wortes. Die alte Omma gegenüber nehme ich jetzt als Wurstsemmel wahr. Links neben mir sitzt eine 120kg Knackwurst. Rechts neben mir ein Partywürschtl mit blonden Haaren und Arschgeweih. Das Arschgeweih könnte aber auch der Strichcode für das Ablaufdatum des Partywürschtls sein. 

Plötzlich steht eine weiß gekleidete Bratwurst vor mir und quatscht mich an: „Herr Q., alles klar? Wirken die Mittel schon? Geht es ihnen gut?“ Und wie es mir gut geht. Ich beiß gleich von der Bratwurst ab. A bissal Estragonsenf dazu. Mjaaam. Überall Würschtln um mich. Bei der Tür kommt gerade ein Bernerwürschtl herein.Tolles Medikament. Werde ich mir beim nächsten System-Test reinziehen. Gebratene Hendln und Schweinshaxn laufen dann im Büro herum.  

Herr Q, los geht’s!“ , höre ich im Tinitus-Wurschtigkeits-Nebel.

Kaum in der Röhre schlafe ich ein. Die Wurschtigkeitsmitteln greifen voll. Kurz vor der REM-Phase  höre ich die Bratwurst sagen: „Hr. Q, aufwachen. Sie sind fertig. Hallllo? Hallo Herr Q.! Sie müssen aufstehen! Hallo!

Mit dem Hinweis dass ich mir morgen die Befunde abholen kann werde ich nach Hause geschickt. Außerdem habe ich Autofahrverbot weil die Wirkung bis zu 24 Stunden anhalten kann. An gefährlichen Maschinen soll ich auch nicht arbeiten. D.h., das Bügeleisen greife ich heute nicht mehr an. Gute Ausrede.

Beim Weg zum Zug komme ich an einem Würstelstand vorbei und ich verschiebe kurzer Hand die Heimfahrt. 5 Minuten später schiebt mir das Frankfurter-Würstl in der Küchenschürze meine Bestellung entgegen. "Do, bitte. A Käskreina und a Kola-Leit!"

Scheiße, ich sehe zwei Käsekreiner vor mir liegen. Im Prinzip ja nicht schlecht.

Das Problem? In welche Käsekreiner beiße ich jetzt rein und welche trinke ich?