Montag, 31. Januar 2011

Q304: Die etwas andere Morgenlatte

So, jetzt kann ja überhaupt nix mehr passieren. Mein Team „Schlag den Jones“ nimmt immer konkretere Formen an. Nachdem ich ja die Frau Monk auf ihren ersten Triathlon vorbereitet habe, kommt jetzt natürlich die Retourkutsche. Die Ehrgeizlerin, die seit 2 Jahren boxt, hat sich bereit erklärt mir den letzten Schliff in Sachen Jab, Upper-Cut und Co. zu geben. Jones wird unendliche Schmerzen haben!

Als erstes waren wir in der Fighters-World Helm und Zahnschutz kaufen. Beim Helm auf Passform prüfen war mir klar was auf mich zu kommt. Ich dachte durch die Schaumstoff-Birne spürt man nichts. Denkste.

Zum eingewöhnen setzen sie den Helm eine Nacht beim Schlafen auf!“, war der Tipp der Verkäuferin.

Gestern in der Früh bin ich dann mit steifen Genick wach geworden. Ob der Polster wohl schuld daran war?

Freitag, 28. Januar 2011

Q303: Das Eisenbahngesetz von 1957

Die besten Geschichten schreibt das Leben, die allerbesten jedoch die ÖBB. Gestern hatte ich wieder eine unheimliche Begegnung der anderen Art mit den Hacklergeregelten Frühpensionisten mit 42.

Der Zug um 18:20 ist immer gerammelt voll. Ich hasse diese Züge. Um die Zeit ist am meisten los und trotzdem gibt’s nur Kurzzüge. Bei der Zugankündigung: „Dieser Zug wird als Kurzzug geführt!“, werden die Leute schon hektisch.

Sofort springen alle auf, um sich richtig am Bahnsteig zu positionieren und gleich den Einstieg zu haben. Ready to rumble. Da fährt die Eduscho-Buchhalterin genau so ungeniert den Ellbogen aus wie der Referatsleiter der MA 666 der den Sitzplatz vor der Eduscho-Tante ergattern will.

Alte Zugfahrhasen, so wie ich, wissen wo sie sich am Bahnsteig postieren müssen.
  • Erste Türe, erstes Abteil = U-Bahnaufgang + 3 Fliesen nach Links
  • Zweite Türe, zweites Abteil = Ende zweite Säule + 2 Fliesen nach rechts
So ist es zumindest bei den alten Zügen. Aber nur wenn der Zug auch beim Zeichen Kurzzugende stehen bleibt. Bei den Neuen muss der geneigte Sitzplatzbekommer (aka Eduscho, aka MA 666, aka ich) zwei Fliesen dazu zählen. Da sind die Abstände zwischen den Türen nämlich anders. Hat da gerade wer Monk gesagt?

Die S7, also meine Strecke, ist die Strecke zum Flughafen. Da sind die Züge immer gerammelt voll, die Kurzzüge gerammelt voller. Am meisten ist beim Einstieg los. Dort müssen die Leute dann stehen die die Zauberformel (2 Fliesen links von …) nicht kennen und eben zu letzt einsteigen. Aber das ist OK. Ich weiß auch nicht bei welcher Fliese ich am Hamburger Hauptbahnhof stehen muss. Eingefädelt, ausgeschieden!

Also, wie gesagt. Begegnung der anderen Art.

Der Zug ist noch immer gerammelt voll. Beim Einstieg stehen die geschlichteten Sardinen. Darunter vier Reisende mit Sombrero und großen Rücksäcken. Einfahrt Haltstelle Kledering. Der Zugführer testet die Bremsen. Die Massen kommen ins trudln. Einer der Sombreros fliegt waagrecht in die Notruftaste. Was heißt eigentlich „Festhalten“ auf spanisch?

Die Notruftaste fängt zum Brummen an. Tüllü-Tüllü, Tüllü-Tüllü. Plötzlich ertönt die sonore Stimme des Zugbegleiters im schönsten ÖBB-Deutsch: „Wooos is?“. Keiner fühlt sich zuständig zu Antworten. Wie auch. Wenn er fragen würde „¿Qué está pasando“, dann ja. Aber mit „Wooos is?“ gibt es keine Torte zu gewinnen.

Daher ein zweiter Versuch: „Hallo, nau waus is jetzta!“. Die Sombreros wundern sich wo die Stimme herkommt, blicken sich fragend an und verstehen nur Bahnhof … [Estación]

Eine der anwesenden Sardinen erbarmt sich und antwortet für die Sombreros. „Entschuldigen sie, da hat wer irrtümlich die Taste berührt!“ – „Wos hast irrtümlich, des geht net! Gibt’s a Problem?“ – „Nein“ – „Waarum druckns daun! Des diaffns net, des is vabotn!“ – „OK, wir haben verstanden. Es ist alles in Ordnung! Es war ein Versehen.

Wos hast Vasehn? Se diaffn des net“ – „Warum haums de Blombn auwedaun?“ – „Das haben wir nicht. Da ist keine Plombe drauf!“ – „Se diaffn trotzdem net druckn! Unbefugtes Verwenden ist strafbar!“ – „Ich sagte schon es tut mir leid!“ – „Was haast es tuat lad, des geht net! Laut Eisenbahngesetzt von 1957 dürfen die Alarmvorrichtungen nur…

Eine andere Sardine, Typ junger Scheiß-mi-nix, mischt sich ein und kapert die Sprechfunkanlage: „Heast Schinen-Taxler. Waunst net gleich weidafoast kum i vire und moch da an Einlauf mit dein Eisenbaunagesetz! Mei Fliga geht in ana hoibn Stund und i bin eh scho tschped draun!

Da der verdutzte Schienen-Taxler (aka Zugführer) darauf mit dem Schließen der Türen reagiert und den Zug in Bewegung setzt, wurde nichts aus der erhofften Alltagsdiskussion über die zentrale Frage nach der unbefugten Verwendung der Notruftaste und dem Eisenbahngesetz von 1957.

Was heißt eigentlich Einlauf auf spanisch?

Mittwoch, 26. Januar 2011

Q302: "Schlag den Raab ist tot" es lebe "Schlag den Jones"

Zum Thema „Schlag den Jones“ habe ich gestern die ersten Vorbereitungen getroffen um den Archäologen zu zeigen wo Q. (aka der BoxGott) wohnt. Nachdem ja Lighning McQueen und Graf Krolock (Q290) noch immer in meiner Muckibude überwintern, muss ich meine Trainingsvorbereitungen in die Garage verlegen. Dort ist es zwar arschkalt, aber Rocky hat sich gegen Ivan Drago auch in der Garage vorbereitet.

Gestoppte 13 Minuten habe ich gebraucht um den Sandsack in der Garage auf zu hängen. Danach habe ich 17 Minuten lang dem sandgefüllten Jones das Fürchten gelehrt, wobei nach 3 Minuten klar war das einer von uns keine Chance hat.

Wer das ist verrate ich nicht. Es wird sich zeigen.

Sonntag, 23. Januar 2011

Q301: “Always look at the bright sight of life” oder “De Deppatn homs Gligg”

Letzte Woche, Heimfahrt mit dem Zug. Links von mir sitzen zwei Mädels. Strohblond, Kriegsbemalung und jede Menge Blech im Gesicht. Wie sich heraus stellt, Mama und Tochter. Mama ist jung Mama geworden oder Mama kennt das Geheimnis ewiger Jugend. Nennen wir sie einfach Blondie-Jung und Blondie-Alt und bedienen ein Klischee.

Ein Klischee?

Blondie-Alt liest eine dieser Open Source Tageszeitungen die am Bahnhof gratis aufliegen aber nicht umsonst sind! Blondie-Jung spielt mit Handy und verschickt SMS. Die macht das öfters, das sieht man.

Plötzlich signalisiert der Lady-Gaga-Klingelton in vollster Lautstärke eine eingehende SMS am Handy von Blondie-Jung. Einem „Wer issn des scho wida!“, folgt ein Check der SMS. Große Augen, dann ein jubeln: „Des pock i net. Mama, i hob kwunna. Do steht daas i fünftausnd Euro bei an Preisauschreibn kwunna hob. Und das i zruck ruafen soi!

Blondie-Alt will wissen welches Preisausschreiben das war, was wiederum Blondie-Jung egal ist: „Wöcha Preisausschreibn? Des waaaaaas i net, irgend ans hoid. Oba des is ma Scheißegal!“ Der Thronfolger würde jetzt sagen: „Scheiße sagt man nicht!

Blondie-Alt empört sich: „Spinnst! Wie redst du mit mia? So red ma ned mit seina Mutta!

Mein Gegenüber - älterer Herr, Typ grau melierter Studienrat mit akurat gepflegtem Schnauzbart - schaut mich an und verdreht die Augen. Wir wissen beide wer da wirklich gewinnt. Das ganze Zugabteil weiß wer wirklich gewinnt.

Blondie-Jung ruft zurück und hängt geschätzte 8 Minuten (= 3 Schnellbahn-Stationen S7 – Rennweg bis Zentralfriedhof = 3 x 3,99 Euro) in der Warteschleife zur Musik von Monty Python’s „Always look at the bright sight of life!“ und einer Tonbandstimme: „Ein Mitarbeiter wird sich nach dem Freiwerden der nächsten Leitung melden. Legen sie nicht auf, ein neuerlicher Anruf wird neu gereiht und verlängert die Wartezeit!“ Wer’s glaubt.

Es meldet sich wirklich wer am anderen Ende. „Ja, ich habe eine SMS erhalten, dass ich gewonnen habe!“ – „Wirklich? Das ist toll.“ – „Ja, natürlich! Blondie Mustermann, Mustermannstrasse 34, 9999 Musterstadt“ – „Nein, hab ich nicht. Aber meine Mutter. Moment, ich frage sie.“ – „Mama, i brauch dei Kontonumma. Duat wiad des Göd hi übawiesn!

Ich denk mir, jetzt wäre Aufklärung angesagt. Doch der akurat gepflegte Schnauzbart ist schneller. „Gnädige Frau sie sollten das nicht machen. Das ist reine Abzocke. Sie werden dieses Geld nie sehen. Dafür bin ich mir sicher dass dann Geld von ihrem Konto abgebu…

Der Studienrat ist noch gar nicht fertig, da fährt ihm Blondie-Alt verbal mit dem Arsch ins Gesicht: „Des geht ina an Scheißdreck aun. [Was würde jetzt der Thronfolger sagen?] Kimman sa se um ihnan eiganen Dreck. Da Neid is a Hund, göö?

Blondie-Alt zückt die Kontokarte, Blondie-Jung gibt die Kontonummer bekannt. „Wie lange wird das dauern?“ – „Aha. So lange? Na ja, macht nichts. Welches Preisausschreiben habe ich eigentlich gewonnen?“ – „Aha, aus Datenschutzgründen nicht sagen? Ist eh egal. Ich freu mich trotzdem.

Die Moral von dieser Gschicht?

Doofe Blondies gibt es nicht.

Freitag, 21. Januar 2011

Q301: Gebrauchsanweisungen sind überbewertet

Vorgestern hab ich beim WII-Tennis die 1900er Schallmauer durchbrochen*. Bei 2000 ist Ende der Fahnenstange. Nachdem ich mir vorgenommen habe 2011 mehr Sport zu machen – neben Boxen (Q299) – habe ich den Weihnachtsurlaub genutzt mein Tennis-Handicap zu verringern. Will heißen: Punkte sammeln.
















Mein Spiel am Netz gleicht jetzt dem einer Gummiwand. An mir kommt nichts vorbei, und alles kommt präzise zurück. Links – Rechts – Links – Rechts – Rechts (Ha, deppata Computer. Gegen die Laufrichtung spielen kennt er nicht! Er hat halt kein Stammhirn!)

Wie ich beim Aufschlag den Fastball zusammen bekomme habe ich auch schon drauf. Einfach den Ball am höchsten Punkt treffen. Kawumm, wie einst Roscoe Tanner. Ein bissal googln und der Hinweis war gefunden. Dafür lese ich sicher keine Gebrauchsanweisung, so wie KillBill vorgeschlagen hat.

Gebrauchsanweisung lesen? Männer lesen diese unnötigen Papierfetzn nicht. Wir bringen die Dinge auch so zum laufen. Wir fragen auch nicht nach dem Weg. Wir finden auch so hin! Wir sind fleischgewordene NAVIs. „Nein Schatz, nicht diese Ausfahrt. Wir müssen die Nächste raus, oder die Nächste! Oder sind wir doch schon vorbei! Ein Umweg macht auch nichts, ich habe eh voll getankt!

Seit Jahren können wir zu Hause mit unserem Festplatten-Recorder nur das aktuelle Programm aufnehmen. „Schatz das geht mit dem Recorder nicht anders. Glaube mir!

Seit gestern können wir es doch.

Meine Frau hat nämlich ein Systemupdate vorgenommen. Sie hat Seite 3 der Bedienungsanleitung aufgeschlagen, den Verkabelungsplan studiert und dann irgendwas umgesteckt!

Jetzt können wir am ZDF Inspektor Barnaby anschauen während der Recorder am ARD das aktuelle Sportstudio aufzeichnet.

Ich liebe meine Frau.

Und sie mich sicher auch.

*Was mir aber beim gestrigen „Doppelt oder Nix“ mit FRAFU nix gebracht hat. Im wahrsten Sinne des Wortes. Statt 32 Lebeknödelsuppen gewonnen, eben 16 verloren. Ich hätte mir die 16 bereits gewonnen auszahlen lassen sollen. Jetzt weiß ich woher meine Tochter das hat (Q218).

Donnerstag, 20. Januar 2011

Q300: Mitarbeitermotivation, mal anders

Seit Dienstag (Q298) habe ich ja einen neuen Kollegen im Testautomationsprojekt.Tacko (Serbisch, das Pünktchen, 4 Jahre, Parson Jack Russel Terrier). Heute war Mitarbeitermotivation angesagt.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Q299: „Steirabluad is ka Nudlsuppn“ oder „Warum ich Michael J. Fox hasse“

Letzten Sonntag, Crunchtime (Q297). Ich verpass den Kick-Off. Das BatMobil springt nicht an, die BatBatterie hat das Zeitliche gesegnet. Muss auf den SilverPfeil (aka Renault Scenic, Familienauto) umsteigen. Viertel nach Neunzehnhundert betrete ich die Championsbar. Dr. Jones und der Chauffeur sind bereits in Polonaisestimmung. Die Kojoten haben schon vorgebrannt. Ready to rumble. 

Aufgespießte Mini-Burger, Maxi-Burger, Pommes ein Zwickl und eine Flasche Rot-Wein beherrschen den Tisch. Meinen Fingerzeig auf die Flasche entgegnet der Taxler mit: „Waor heid beim Heirigen – waun i jetzt a Bia tringg daun drahts mi zaum!“ – „Woos is mitn aunehma (Q297)?“ – „Bin voi dabei, letzte Wochn kan Alkohol de Wochn kan Spuart! Voi im Plan.

Ein Blick durch die Bar bestätigt das erwartete: Männerüberschuss. Die traditionelle Kicker-Rangliste weist keine vom Typ „Weltklasse“ auf, nicht einmal „Internationale Klasse“ dabei. Na vielleicht später.

Wir läuten Runde 2 mit Millers ein, da steht plötzlich Wagman am Tisch und grinst: „Grias eich, es Pfeiffn. Woats es scho imma so schiach? Long nimma gseng!“ Recht hat er der Schwitzer. Seit sich eine Frau seiner erbarmt hat macht er nur mehr auf Romeo und Julia. Verlässt das Heim nur mehr um arbeiten zu gehen, den Einkauf zu erledigen oder den Mistkübel runter tragen. Sofort tritt er mir verbal in die Eier: „He Zweagenkenig, woast auf Bjutiualaub in Ungaan und host die streckn lossn? I hob gwusst daas da Harry blad is, oba dast du a scho so a Fettsogg bist. Meina Söö!

Die Bloodhound-Gang mustert den Frischling. Die Spannung steigt. Welcher der Köter pisst ihn als erster ans Bein? Es ist Dr. Jones der den Tiefschlag gegen das Alphatier rächt: „Woos mochst du do? Is Lädneidschopping beim Hofer oder die lange Nacht der Mülldeponien, dast wegga deafst von daham?Late-Night-Shopping beim Hofer? Baueeeehhh, das zieht. Sogar der Nachbartisch klatscht uns High-Five-mäßig ab. Wagman kann gerade mal die Tränen zurück halten. Er darf sich trotzdem zu uns setzen.

Nachdem der Frauenversteher bisher alle Altherrenmeetings (Q292) ausgelassen hat („Hob mein Schatzii vaschprochn dass …“), haben wir ihm ja den Mitgliedsausweis entzogen. Anscheinend will er jetzt den begehrten Lappen wieder haben.

Nach einer halben Ewigkeit in der wir Wagman verbal durch die Hölle schicken ist alles wieder gut und der Hetero darf die nächste Runde zahlen. Scheinbar hat er ein Blasenproblem. Der läuft alle 10 Minuten auf die DoppelNull. Hat der ein Zwergenblase oder verschickt der Liebes-SMS vom Keramiksessel?

Wagman bestellt gerade sein x-tes Millers da bring ich die Kugel ins Rollen. „He Derrick-Assistent, wie schauts aus? I geh boggsn, gehst mit?“ Der Chauffeur ist sofort Feuer und Flamme. „Bin dabei, des woid i eh scho imma tuan! Bissal Schparring, bissal Schpringschnuaschpringa.

Der Archäologe will partizipieren: „Nehmts mit mid?“ - „Di mitnehma? Oida, bitte. Tschouns, des is waus füa Männa. Du spü weida im Saundkosten und tua Stana suachn!“ Was folgt ist eine DDoS-Attacke auf unseren Stirnlappen. Der quatscht 5 Minuten ununterbrochen auf uns ein. Wir ignorieren ihn und stellen die Kicker-Rangliste der anwesenden Hennen auf. Die Thekenschlampe ist inzwischen auf Platz zwei gerutscht. Die neue Nummer 1 bekommt von mir ein „Weltklasse“, der Chauffeur sieht sie nur im „erweiterten Kreis“, Wagman votet nicht mit weil er eine moralische Verpflichtung gegenüber seinem Schatz hat. Dr. Jones, normalerweise der Erste der die Wertungstafeln in die Höhe hält, macht auf beleidigt.

Nachdem unzählige „Nehmts mi mit?“-Versuche an unseren Stirnlappen abprallen, und auch Einschleimerei in Form von Gratis-Millers nichts hilft, greift Jones zum Schweizermesser in Sachen „I am the greatest!“ und lässt einen McFly vom Stapel.

Scheinboa bist a feige Sau (aka McFly) und traust die net. Host Aungst das di ana beim schparring paniert?“ Das gibt’s net. Es geht immer nur darum wer der Stärkste ist, wer der Schnellste ist, wer der Mutigste ist, wer den Größten hat. Dr. Jones weiß das es nur einen gibt. Trotzdem tut er das.

Gerade Jones der sich beim Fischputzen das Kreuz verreißt. Mit: „Tschounes, ka Problem. Mit dia schparr i jeda Zeit!“, nehme ich den McFly an. 

Haund drauf. 5 Runden, á 3 Minutn, mit Kopfschutz!“, bellt der Archäologe über den Tisch, „unendliche Schmeazn wiast hom!“ Wir reichen uns die Pranken und besiegeln den Wettkampf mit einer Wertung für die Nummer 1: „Schiache Nosn, maximal im Blickfeld“. Der Chauffeur erklärt sich bereit in meiner Ecke mit dem Handtuch zu wachln. Sofort werden die Rollen verteilt. Ich bin Rocky Balboa, Jones ist Ivan Drago.

Die nächsten zehn Minuten referiert Jones über Führhand, Schlaghand, Upper-Cut, Jab, Leberhaken und kurze Rippen. Außerdem erfahren wir dass er in seiner Jugend steirischer Vizemeister in der Klasse bis 71kg war. Steirischer Vizemeister! Could you imagine? Steirischer Vizemeister.

Während Dr. Jones Schritt- und Schlagkombinationen am Tresen performed, verfluche ich den Typen der das Drehbuch zu „Zurück in die Zukunft“ geschrieben und den McFly geschaffen hat.

Außerdem überlege ich mir wie ich aus dieser Scheiße wieder raus komm. Aber das wird eine andere Geschichte.

Dienstag, 18. Januar 2011

Q298: Bin ich auf den Hund gekommen?

Für das Testautomations-Projekt habe ich temporär einen neuen Kollegen bekommen. Den erste Arbeitstag hat er damit verbracht seinen Arbeitsplatz zu inspizieren. Früher hat man wenigstens Studenten dafür bekommen, ich bekomme einen 2 jährigen Rüden. Ich scheiß drauf!

Wer bitte liest solche Bücher?


Ah, das neue Javamagazin
Ah, 22 Zoll Bildschirm...

Dienstag, 11. Januar 2011

Q297: „Geht Bruce Willis nordic walken?“ oder „Wann ist ein Mann ein Mann?“

Anfang Jänner ist seit Jahren Crunchtime angesagt. D.h., American Football – NFL Play-Offs. Pflichttermin für richtige Männer. Für richtige Männer? Später dazu mehr.

Pflichttermin heißt Champions Sportsbar im Mariott, Play-Offs live auf ESPN schauen, Burger und Bier. Letzten Sonntag 19:00 Uhr. Dr. Jones, Harry-hol-schon-mal-den-Wagen (aka der Chauffeur) und ich sind verabredet. Chrunchen statt Brunchen. Da ist Pünktlichkeit oberstes Gebot. Wer zu spät kommt und den Kick-Off versäumt hat die Arschkarte und muss zahlen. Bei uns geht’s dauernd nur um die Verteilung von Arschkarten. 

Bereits um 18:15 geht’s los. SMS vom Chauffeur: „Sind schon da und heizen die Stimmung an!“ Was heißt sind schon da? Kurzer Recheck per SMS: „Ich dachte du fährst den Wagen vor und holst mich ab?“ Antwort: „Nur wenn Derrick in deinem Dienstausweis steht! Bauehh…“ Scheiß Beamten. Na gut, ab ins Batmobil und Gotham-City im Nebel Richtung Wien verlassen.

Um 18:59 betrete ich die Sportsbar. Preußische Pickelhaube lässt grüßen. Die Kleinkinder bleiben heute zu Hause. Weil im Gegensatz zum Altherren-Frühstück (Q292), geht’s bei der Crunchtime um Football schauen und blöd reden. Außerdem gibt’s keine Hasen in der Sportsbar, mal abgesehen von denen, die man sich schön saufen muss. Also die Schönheiten auf den zweiten Blick.

Erste Amtshandlung: Kurzer Check der Mannschaftsaufstellung. Dr. Jones und der Chauffeur sind da. Wagman hat eine Tupperware-Party und muss auf das Bügelbrett aufpassen, beim Rapidler ist der Geburtstermin von Baby Nr. 2 angesagt. D.h. beim nächsten Altherren-Frühstück kann der Grüne in die Vollen greifen. Dieser Pharisäer!  

Dr. Jones sitzt bei Bier und Nachos, der Chauffeur bei Soda-Zitron und Puffreis. „Scheiße, hob hundat-tswansgg Kilo, bin auf Dieet! Net deppat redn!“ Ned deppat redn? Das ist wie: „Denken sie nicht an den grünen Frosch!“, woran denkt man dann. Richtig. An den grünen Frosch.

Diät? Issa deppat? Chrunchen heißt Burger und Bier, Nachos und Bier, Taccos und Bier. Und zum abrunden gibt’s es Pfannkuchen mit Ahornsirup. 17500 Kalorien, mit der Diät kann er nach dem Super-Bowl anfangen. Ich starte mit Burger und Bier und hebe mir das deppat reden für später auf.  

Das Spiel ist ziemlich Einseitig und das NFL-Quiz in den Werbepausen gibt auch nichts her. Dr. Jones checkt via iPhone das WWW und wir spielen unser eigenes Quiz. Zeit zum deppat reden und um Salz in die Wunden zu streuen.

He, Grossa. Wia wüst denn aunehma!“

„Nau jau. Spuart, kaan Alkohol und weniga Essn! Mitn Alkohol faung i aun, in Fahse zwei kummt daun Spuart draun!“ 

„Spuart, schää. Wöcha Spuart?“  

„Nau jau. Radln, Tschoggn und Wokn."

Walken? Hat der walken gesagt? Ich verschluck mich und spuck den halben Burger über den Tisch. Ich verdreh die Augen und warte drauf das Dr. Jones mich beim deppat reden unterstützt.  Und was sagt der? „Woos schaust so deppat. Wokn geht gaunz schä eine. Des glaubt ma goa net!“ Der sagt das mit einer Inbrunst dass es mir kalt den Rücken runter läuft.

Waaaaas? Das geht ganz schön rein? Ist dem beim Sandspielen die Grabplatte vom Pharao auf den Schädel gefallen? Walken geht rein? Anstellen bei der Billa-Kasse geht rein. Was ist mit Zähneputzen und Eiswürfeln machen? Das geht dann auch rein. Aber walken? Das Spazierengehen mit schleifenden Skistöcken?

Das Gehen mit Stöcken wurde angeblich erfunden weil bei einem großen Skihersteller das Skilager abgebrannt ist und die dann nicht wussten was sie mit den unnötigen Steckerln anfangen sollten. Da hat die Marketingabteilung gute Arbeit geleistet.

Die nächsten Stunden werden die zwei verbal geteert und gefedert. Die werden nie mehr das Wort mit „w“ erwähnen. Herbert Grönemayer fällt mir ein. „Wann ist ein Mann ein Mann?

Bitte, kann sich jemand vorstellen wie Bruce Willis und Silvester Stallon mit Stöcken durch den Central Park schlürfen? Oder wie Mister T im Sportgeschäft die Gehstöcke kauft? „Hey der Stecken liegt gut in der Hand. Kann ich damit auch einen Diktator zu Tode kitzeln?Also, wann ist ein Mann ein Mann?

Das W-Thema ist Schnee von gestern als drei Schönheiten auf den ersten Blick die Sportsbar betreten. Der Chauffeur zieht den Bauch ein, Dr. Jones kämmt sich den Scheitel, ich setz mich ordentlich hin damit ich wie 1,80m wirke. Scheiße, keiner von uns hat einen gefüllten Kinderwagen dabei (Q292).

Wir spielen sofort Jury. „90 – 65 – 90“ – „Schwochsinn, mindestns 105, kane Fünfazwanzgg“ – „Schänee blaue Augn!

Drei Minuten später tauchen die Bodyguards der Schönheiten auf und es heißt Game-Over. Der Chauffeur lässt sofort Bauch Bauch sein, Dr. Jones scheißt auf seinen Scheitel und ich schrumpf gleich wieder auf 1,69m.

So sind Männer halt. Egal ob sie mit Stöcken durch den Prater schlendern oder nicht.

Sonntag, 9. Januar 2011

Q296: Bin im Urlaub...

... und habe vergessen Out-Of-Office-Auto-Reply einzuschalten.

Melde mich wieder am 13.1.2011 mit meiner Naujahrsansprache zu Lage der Q-Nation.