Sonntag, 19. Dezember 2010

Q292: Wer zu spät kommt den bestraft das Leben! Wer zu früh kommt auch!

Gestern war wieder Altmänner-Frühschoppen angesagt. Dr. Jones der alte Archäologe hat zum XMAS-Frühstück in unser Frühstücks-Stammcafe geladen. Wagman und der Liebling aller Schwiegermütter (Q49) sind nicht dabei. Jetzt wo sich Mädels für sie erbarmt haben gibt’s natürlich nur mehr die Pantoffelabteilung. Arme Schweine. Dürfen das Haus nur mehr mit dem Mistkübel oder dem Einkaufskorb in der Hand verlassen.

Für Big-Harry-hol-schon-mal-den-Wagen und mich ist die Veranstaltung ein Musstermin. Derricks Chauffeur sitzt schon am Tisch und brät die anwesenden Bodenstewardessen an. Obwohl gestern Weihnachtsfeier angesagt war, ist er voll im Saft. „Die Starkstromabteilung war gestern nicht dabei, daher ein Nullsummenspiel!

Mein „Was gibt es neues?“ beantwortet der Erzviolette mit: „Haha, hob kwett das de Austria nooch 18 Spü fuur den greannen Wappler stengan. Da schiache Grüne is ma a Kistn Rotwein schüdig!“ Das folgende „Da Archäologe kummt späta!“ bedeutet dass wir Frühstück ordern. Wer zu spät kommt den bestraft das Leben!  Wer zu früh kommt auch!

Mit 30 Minuten Verspätung kurvt der Archäologe ums Eck. Der Sandschaufler fährt das volle Anbagger-Programm. Er schiebt den Kinderwagen mit seiner Tochter ins Lokal und zeigt  die Kleine her wie Vettel den Pokal nach der Weltmeisterschaft.

Und das wirkt. Der Chauffeur und ich, bis jetzt gut ihm Rennen, haben sofort die Arschkarte und werden in die zweite Reihe zurück versetzt. Die Mädels vom bedienenden Personal himmeln den in die Jahre gekommenen Jungpapa sofort an. Big-Harry und ich kochen innerlich. Das ist Wettbewerbsverzerrung!

Ich will sofort am Glamour teilhaben, nehme die Kleine rauf und mach „Wulli, wulli, kille, kille“ und das ganze Reportoir. Die Bodenstewardessen goutieren dass mit Herzln in den Augen.

Die Kleine in meinem Arm denkt sich das Gegenteil und fängt zum Brüllen an. Schnell übergebe ich das Staffelholz dem Papa. Die blöde Wuchtl vom Chauffeur wird bestraft mit einem Sta-Scheissa-Koarl (Q49) und einem High-Five zwischen mir und Dr. Jones. Muahhhaaaa.

Dr. Jones isst immer das gleiche (Ham and Eggs aus 3 Eiern) und trotzdem studiert er 15 Minuten die Speisekarte. „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!“ - „Wissen sie was sie bekommen?“ – „Nein, ich muss noch schauen!

Mein Vorschlag, im Juli an den Hamburg-Kiez-CrossGolf-Open die Burlingtons hochzuhalten, wird mit einem kurzem aber vehementen „Ka Zeit“ vom Tisch gewischt. „Im Juli bin i drei Wochen Mountain Biken in da Mongolei!“. Bei sportlichen Veranstaltungen macht Dr. Jones keine Witze. Der fährt wirklich im Sommer 3 Woche in der Steppe herum.

Der Archäologe fragt nach dem Befinden von Graf Krolock und Lightning McQueen (Q290) und ich erzähle die Geschichte dass es mich um 03:00 Uhr in der Früh „auf die Goschn kaut hod“ wie ich wieder mal das Stachelschwein einfangen musste. Die Feststellung dass dieses ein leichtes sei – weil ich zu 90% aus Goschn besteh - bringt auch die anwesende Bodenstewardess zum lachen.  

Nach 90 Minuten erklären wir die Veranstaltung für beendet. Wir vereinbaren noch den nächsten Termin: „NFL – Playoffs sind in drei Wochen. Erstes Wildcardgame, Kick Off im Mariott in der Sportsbar. Der Chauffeur reserviert den Tisch! Schau ma mal ob Wagman für 3 Stunden den Mistkübel runter tragen darf.“

Beim verlassen des Lokales quatscht mich die eine Bodenstewardess an: „Ihr zwei seid so lieb mit eurer Kleinen. Ich finde es mutig das ihr euch outet!

Wir uns outen? Was die Tante wohl meint?

Keine Kommentare: