Samstag, 5. Juni 2010

Q188: COBIT ist ein Gerichtsroman oder?

26 Grad, kein Regen, Sonnenschein. Die Frage: „Was wollt ihr heute machen?“, beantwortet Digital Nativ I mit „Fernsehen!“, Digital Nativ II mit „Dino schauen!“. Klar wer gewinnt, oder?

Im Kindergarten meines Sohnes sind zur Zeit die Dinosaurier angesagt. Zu Hause natürlich auch. Überall kugeln die Plastikviecha umher, er glaubt er ist ein Tyrannosaurus Rex und frisst alle Stofftiere auf. Die Spielwiese ist zum Friedhof der Kuscheltiere geworden. Vorgestern hat er Winnie Puh „gerissen“ und dann im Garten vergraben. Fleischfressende Dinos machen das so. Sagt zumindest mein Sohn, und der kennt sich aus.

Um 14:05 betreten wir den Dinosaurierpark in Traismauer. Sofort rennt Sohnemann schreiend durch den Park, „Wahhhhhhhh…“. Er erkennt jeden Dino und was der frisst. „Triceratops - Flanzenfresser, Tyrannosaurus - Fleisfresser, Stegosaurus – Flanzenfresser“. Am „Pfl“ und am „sch“ arbeiten wir noch, aber die Dinonamen kommen wie aus der Pistole geschossen. Nachdem ich nicht glaube dass der Racker schon lesen kann, gehe ich davon aus dass er die wirklich erkennt.

Meine Tochter hat nach einer Runde Dinoschauen genug. Während meine Frau und der Minisaurierer weiter ihre Runden durch den Park drehen, suche ich mir ein Schattenplätzchen im Hüpfburgenland. Digital Nativ I erklimmt eine Hüpfburg nach der anderen.

Zeit zur Entspannung. Der Qualitäts.Beamte entspannt am besten bei seichter Fortbildung. Basiswissen COBIT ist angesagt. Keine zwei Minuten vergehen, da setzt sich eine andere „sich entspannen wollende“ Mami neben mich. Typ: „Will jemanden mein Leid klagen!“. Sie kramt schnell einen Roman heraus und fängt an: „Ahh, endlich kann ich mein Buch weiterlesen!“. Ich weiß genau was jetzt kommt: 5-4-3-2-1. Mit „Was lesen sie?“ startet sie die Konversation.

Ich: „COBIT
Sie: „Aha, kenn ich nicht. Ich stehe eher auf Donna Leon! Ich habe alle Romane von ihr. Worüber schreibt Cobit?“.

Ich: „COBIT beschreibt ein Prozessmodell und die Umsetzung!
Sie: „Ah, ein Gerichtsroman! Ich liebe Gerichtsromane!“.

Ich: „Wirklich?“.

Eine Minute erzählt sie über Gerichtsromane, zehn Minuten lang erzählt sie mir wie schwer es ist Alleinerzieherin zu sein. Gut erzogen wie ich bin signalisiere ich zuhören und gebe immer wieder mal ein „Mhhh“ von mir.

Viele „Mhhh’s“ später.

Sie: „Sind sie öfters da?

Ich: „Nein, ich bin seit einer Woche Freigänger und genieße jetzt die Tage in Freiheit. 2 Jahre Einzelhaft ist eine lange Zeit! Außerdem muss ich die Jahre aufholen und lerne nun meine 3 Kinder kennen!

Zwei Minuten schweigen. Angestrengt denkt sie nach wie sie da jetzt elegant raus kommt. Man bemerkt das sie auf Kohlen sitzt.
 
Sie: „Interessant. Ich muss jetzt leider weiter. Aber es hat mich gefreut sie kennen zu lernen!“.

Passt, denke ich mir. Dann kann ich jetzt endlich in Ruhe meinen Gerichtsroman weiter lesen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Verdammt! War heute auch in Traismauer! Keine primitiven Annäherungsversuche von Alleinerzieherinnen festgestellt. Würde auch Freigängerinnen nehmen! Q, du musst mir mal deine Bücher borgen! :-)