Montag, 17. Mai 2010

Q176: Product Lifecycle Management in der Systemgastronomie oder Kochshows verblöden!

Wir gehen jeden Tag Essen. Punkt 12:30, jeden Tag das Gleiche. Da rausch ich durch die Büros der Mitesser und leite mit „Gemma Essen“ den Countdown ein. Wenn ich Punkt sage, dann meine ich Punkt. Preußische Pünktlichkeit eben. Wer braucht schon ein Schweizer Uhrwerk?

Der Zug der Lemminge zieht dann Richtung Kantine im T-Center (aka T-Lunch). Kalter Charme von Massenabfertigung, Usabilitymäßig total verbaut. Du bist dir nie sicher ob du in der richtigen Schlange anstehst. „Tschuldigung, steht do Palatschinkkn oda Schweinsbroddn?“.

Die Sessel mit ihren ausgestellten Beinen bringen sogar FRAFU und TheBoss aus der Fassung. Wurscht. Heute geht’s um PLM (aka Product Lifecycle Management) in der Systemgastronomie.

Im T-Lunch schaut das dann wie folgt aus:

Am Dienstag…
gibt’s „Rotbarsch gegrillt“ bei der Grillstation. Frischer Fisch. Schmatz!

Am Mittwoch…
gibt’s die Reste vom Montag in Form von „Rotbarsch im Teigmantel“ bei der Wokstation. Sichtschutz auf alten Fisch durch den Teigmantel, geschnetzelt um das Verhältnis von Panier zu Fleisch verschleiern zu können. Drapiert auf Reis,  den Fischgeschmack übertünkt durch kräftig gewürztes Gemüse in Ingwersouce.  

Am Donnerstag…
dann das Finale. Da gibt’s die Montag- und Dienstagrestln vom einst glamourösen Rotbarsch in Form einer ordinären Rotbarschsuppe. Eh klar. Jetzt geht’s nur mehr in pürierter Form. Konsistenz von Slime, kräftig mit Essig verfeinert. Letztens wurde ich Zeuge einer Konversation zwischen zwei VOX-C-Promi-Dinner-Hasen: „Mmmmm, leckere Fischsuppe. Des schmeckt! Fost so guat wie die Bujabäs vom Olli Pää aum Sundog!“. Fazit: „Kochshows verblöden!“.

Diese Art von PLM ist im Lebensmittelhandel auch zu finden. Aber die Geschichte gibt’s nächstes Mal.

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